Die sich ändernden Anforderungen an den Verwaltungsrat bleibt weiterhin aktuelle Thematik. Im Alpha hat Christian Schaffenberger, von Mercuri Urval Internationl, dies erneut aufgegriffen.
Dabei wird die häufig kleine Geschäftsleitung im KMU als ausschlaggebend angesehen, die den VR als strategische Leitstelle umso wichtiger macht, um den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern.
„An erster Stelle steht Persönlichkeit und die Unabhängigkeit, an zweiter Stelle die Fachkompetenz“ (Schaffenberger, Alpha, 2013). Die Unabhängigkeit bildet die Grundvoraussetzung, um die Geschäftstätigkeit kritisch hinterfragen zu können. „Fehlende Unabhängigkeit ist ein gemeinsamer Nenner aller grossen Skandale der letzten Jahre, wo VR versagt haben“ (Schaffenberger, Alpha, 2013). Hierbei ist grundsätzlich auch die Distanz zum Unternehmen und den Schlüsselpersonen zu erwähnen.
Daneben sind auch fachliche Kenntnisse gefragt. Dazu gehören einerseits ein Grundverständnis für Kenngrössen und Prozesse im Finanz- und Rechnungswesen, sowie Kenntnisse aus mindestens einem Teilgebiet der Unternehmenstätigkeit(Schaffenberger, Alpha, 2013).
Vor dem Hintergrund der kürzlich von Mettler Consulting durchgeführten Studie zur VR-Praxis in Schweizer KMUs, weist dieser Artikel erneut auf die Handlungsdringlichkeit für kleine und mittelständische Unternehmen hin. Denn die Studie wies insbesondere auf die im KMU-VR fehlende Distanz zum Unternehmen hin, sowie die häufig fehlenden Kenntnisse bezüglich Kennzahlen und Rechnungswesen. Dabei zeigt sich die grosse Lücke erneut, die bei vielen KMUs zwischen der VR-Praxis und den heutigen Anforderungen an einen VR bestehen.
Es kann angenommen werden, dass die VR-Qualität und die Berücksichtigung dieser Anforderungen in naher Zukunft die Marktfähigkeit und den Erfolg der Schweizer KMUs massgeblich beeinflussen.
Quelleangaben: Schaffenberger, Chr., „Der VR als «eierlegende Wollmilchsau»“; Alpha – Der Kadermarkt der Schweiz, Ausgabe aus Tagesanzeiger vom 30.03.2013.